
Ausgangslage
Akuter Handlungsbedarf nach der Flut
Das Versorgungscamp am Willy-Brandt-Platz ist spontan aus der Not heraus entstanden. Nach der Flutkatastrophe vom Juli 2021 sind wesentliche Teile der Stolberger Innenstadt zerstört oder für mehrere Monate nicht nutzbar. Menschen haben ihre Wohnungen und/oder Geschäfte verloren und sind auf Hilfsangebote angewiesen. Das gesellschaftliche Leben ist auf Grund fehlender Begegnungsräume stark eingeschränkt und die Folgen der Flut prägen das Bild des Stadtviertels.
In gesellschaftlicher Hinsicht werden sich die Bedarfe von der grundlegenden Versorgung hin zur Nachfrage von psychosozialen Angeboten verschieben.
Mit der Flut haben sich teilweise bereits lange bestehende soziale Problemlagen durch die enorme Belastung der seelischen und körperlichen Gesundheit der betroffenen Menschen deutlich verschärft.
Daraus ergeben sich folgende Bedarfe:
- Versorgung stark betroffener Menschen mit existenzsichernden Hilfsgütern
- Schaffung eines Treffpunktes für das soziale Miteinander
- Abfederung sozialer Spannungen
- Stärkung des Gemeinschaftsgefühls
- Unterstützung betroffener und traumatisierter Menschen bei der Alltagsbewältigung
Bedarfsorientierung und Ziele
Gemeinschaftsgefühl stärken und das Miteinander fördern
Die Besonderheit des Projektes besteht darin, dass es auf Grund einer akuten Extremsituation entstanden ist. Es entwickelt sich mit der sich beinahe täglich ändernden Sachlage weiter und passt sich dieser an.
Wir erweitern humanitäre Hilfe mit Beratungs- und Freizeitangeboten.
Das Versorgungscamp „Willy Stolberg“ richtet sich in der ersten Phase primär an vom Hochwasser betroffene Menschen aus der Gemeinde Stolberg. Teile unseres Angebots sollen aber auch indirekt Betroffene und vor Ort Helfende erreichen. Neben der Grundversorgung verfolgen wir das Ziel einen Treffpunkt zu etablieren und schnelle unbürokratische Hilfe anzubieten oder zu organisieren. Wir möchten soziale Spannungen abbauen und in der speziellen Lebenslagen unterstützen.
Des weiteren wollen wir die vorhandene Solidarität nutzen um das Gemeinschaftsgefühl vor Ort langfristig zu unterstützen und auszubauen und damit die Grundlage für eine möglichst krisenresistente Gemeinschaft zu schaffen.
Wir möchten die Krise als Chance nutzen um Menschen zusammen zu bringen und das Miteinander zu fördern. Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe und möchten Strukturen schaffen, die auf Dauer und sobald das Camp nicht mehr zwingend nötig ist auch ohne dieses Bestand haben.
